Dieses Gedicht habe ich vor etwa 25 Jahren geschrieben.

Eine Weihnachtsgeschichte

Es begab sich einst zur Weihnachtszeit
In einem kleinen Dorf weit weg von hier
Dort wo es nur sehr selten schneit
Man aber trotzdem friert

Ein kleiner Junge machte sich fort
Um die Gegend zu erkunden
Er schaute hier und dort
Und drehte seine Runden

Da kam er an einen Graben
Und sah zwei Männer darin
Die müssen sich verlaufen haben
Kam ihm als erstes in den Sinn

Einer hatte eine rote Jacke an
Dicke Stiefel und einen Bart
Ganz in grün war der andere Mann
Und war etwas seltsam in seiner Art

Das ist bestimmt der Nikolaus
Und das andere kann nur der Knecht sein
Er kannte sie von zu haus
Aus seinem Märchenbüchlein

Er war froh denn er war sich im klaren
Dass sie denjenigen Geschenke bringen
Die das ganze Jahr artig waren
Und ihnen ein Liedchen singen

Da hielt ihn nichts mehr auf
Träumte schon von tollen dingen
Und fing schon an im vollen Lauf
Ein Weihnachtslied zu singen.

Doch die beiden Fremden
schienen nicht sehr verzückt
sie hielten sich mit ihren Händen
die Ohren und gingen zurück.

Hab ich jetzt einen Wunsch frei?
Fragte der Junge und wollte die Hand aufmachen
Verwundert schauten sie sich an die zwei
Und fingen laut an zu lachen.

Beide waren noch lange sehr heiter
Sie sahen in der Ferne alte Ruinen
Die Männer gingen wortlos weiter
Und der Junge folgte ihnen

Dann blieben sie alle stehen
Neben einem alten Gemäuer
Da die Sonne war am untergehen
machten sie hier ein Feuer

Die Männer holten aus ihrem Sack
Ein Messer, Gabeln, ein Topf und Brot
Wurst, Käse, Schmalz, Zwieback
Und eine Flasche Wein in Rot.

Sie ließen sich am Feuer nieder
Wortlos und ohne mit dem Augen zu zucken
Wärmten sie ihre Glieder
Und begannen Wein und Brot zu schlucken

Der Junge stand regungslos da
Und starrte sie die ganze Zeit an
Er war sich nicht mehr ganz klar
Ob das wirklich der Nikolaus sein kann

Also fragte er sie ganz ungeniert
Könnt ihr keine Wünsche erfüllen?
Der eine blickte hoch etwas irritiert
Der andere begann sich in eine Decke zu hüllen.

Schließlich zeigte er nach oben
Und der Junge folgte dem Blick
Und sah wie Sternschnuppen am Himmel toben
Und wusste das bedeutet Glück

Für jede Schnuppe die man erblickt
Hat man einen Wunsch frei
Und heute was ein Glück
Flogen Hunderte vorbei

„Doch was wünsch ich mir nur?
Ich brauch dringend einen Einfall
Vielleicht neue Schuhe, oder eine Uhr?
Ein Fahrrad oder ein Fußball?

Ein Palast mit hundert Räumen
Und für meine Schwester tausend Puppen“
Immer größer werden die Träume
Und immer größer werden auch die Schnuppen

Der kleine Junge meint
„Die sind ja so groß das sind Kometen“
Doch der eine springt auf und verneint
„Nein das sind Raketen“

Song zum Gedicht